Was wir von Old-School Martial arts Filmen lernen können!

Im Grunde kann ich den Shaw-Brothers nicht genug danken. Oder Tang Chia, Lau Kar Leung, Philip Kwok neben einigen anderen. Laange Takes, die Kamera weit genug weg vom Geschehen, damit man auch erkennt, was die Leute verdammt noch einmal machen.

Und vier Monate oder länger für die Kämpfe. Heute bekommen die Produzenten feuchte Augen, wenn ein Choreograph so etwas zu ihnen sagt. Der Weg wurde frei für flashig inszenierte Szenen, Close-Ups und Baukastensysteme für die Choreo. Wir verändern einfach die Kameraposition, dann merkt schon niemand, das wir ihm Schrott verkaufen. Oh, sorry, immer mehr Filme, die sich dieser Dinge bedienen, floppen. Auch ich muss mich immer wieder zurückhalten, man meint, Schnelligkeit oder Technik sei alles. Nein, den Zuschauer in den Kampf zu ziehen, das ist es. Coolness ist oft gleichbedeutend mit Gleichgültigkeit. Egal, wenn er einen umbringt. Egal, wenn er verletzt wird. Egal. Diese Denkweise gibt den Zuschauer auf. Der Film ist vorbei und man geht hungrig aus dem Kino. Haben sie einmal den patriotischen Streifen 7 Man Army gesehen? Nein. Vieles in diesem Film funktioniert nicht, aber das Ende, der Last-stand einer Gruppe von Männern, der verzweifelte Todeskampf bis die Klingen schartig werden, die (seltenen) Momentaufnahmen, wenn den Protagonisten klar wird, das sie gleich sterben müssen. Unterlegt mit Parallelmontagen ihrer Vergangenheit. Diese Gesichter vergisst man nicht so schnell. Erst sie machen die Orgie der Gewalt intensiv. Nicht die für damalige Zeiten hervorragende Geschwindigkeit der Combats. Diese tragen aber mit ihrem immer gnadenloseren Design zu der grimmigen und finster werdenden Stimmung bei. Bis diese Szenen gesessen haben, sind bestimmt etliche Monate vergangen. Kein Augenblick davon war umsonst.

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